21 Dezember 2018

Azure-Importmodul for IcingaWeb2 Director

Die Migration von IT-Landschaften in Cloud-Umgebungen ist heute nicht selten. Doch es bleibt oft die Frage, wie man diese neu zu schaffenden Infrastrukturen im Blick behält und auf Ausfälle reagieren kann. Bei klassischer Infrastruktur sind hier Monitoringtools wie zum Beispiel Icinga im Einsatz. Diese Tools werden oft mit Methoden des Konfigurationsmanagements, etwa mit Ansible oder Puppet ausgerollt.

In Cloud-Umgebungen gestaltet sich dies ein wenig anders. Einerseits kommen hier durchaus virtuelle Maschinen zum Einsatz, bei denen diese Methoden nutzbar wären, andererseits leben moderne Cloud-Umgebungen auch davon, dass sie eben von der virtuellen Maschine weg abstrahieren und Dienste, etwa als SAAS, losgelöst anbieten. Doch wie möchte man solche Dienste monitoren?

Icinga Screenshot

Eine manuelle Konfiguration eines Icinga-Systemes bietet sich nicht an, da insbesondere diese Cloud-Umgebungen auch mit einer hohen Dynamik einher gehen. Das Risiko einen zunächst schnell hinzu genommenen, später aber wichtigen Dienst nicht zu monitoren, ist hoch.

Auf diese Anforderungen an dynamische Monitoring-Umgebungen hat das Icinga- bzw. IcingaWeb-Projekt bereits vor einiger Zeit mit dem Director-Plugin  reagiert. Das Director-Plugin ist mittels sogenannter Importer-Module in der Lage, aus verschiedenen Umgebungen, wie beispielsweise „VMware VSphere“ oder „Amazon AWS“ dynamisch die darin enthaltenen Resourcen auszulesen. Diese können dann über Regeln automatisiert in das klassische Icinga-Monitoring eingebunden werden.

Gesponsert durch die DPD Deutschland GmbH entwickelt die credativ GmbH ein Erweiterungsmodul zum IcingaWeb2 Director, mit dem sich dynamisch Ressourcen aus der „Microsoft Azure Cloud“ einbinden lassen. Dieses Modul fragt die Microsoft Azure REST-API ab und liefert verschiedene Ressourcetypen zurück, die dann automatisiert über den Director in Ihr Monitoring aufgenommen werden können. Das Modul ist bereits bei unseren Kunden im Einsatz und soll entsprechend Bedarf ausgebaut werden.

Zehn Ressourcentypen werden bereits unterstützt

Derzeit unterstützt das Azure Importer Modul folgende Ressourcentypen:

  • Virtuelle Maschinen
  • Virtuelle Festplatten
  • Netzwerk-Schnittstellen für virtuelle Maschinen
  • Loadbalancer
  • Application Gateways
  • Microsoft.DBforPostgreSQL® servers (SAAS)
  • Express Route Circuits
  • Authorizations for Express Route Circuits
  • Ressource Gruppen
  • Subscriptions
Weitere Ressourcentypen können durch die modular aufgebaute, objektorientierte Programmierung einfach implementiert werden. Das Azure Importer Modul für Icinga Web2 Director ist wie Icinga Web2 in PHP implementiert. Die Entwicklung orientiert sich an den in PHP 7 verfügbaren Sprachfeatures. Das Modul hat keine Abhängigkeiten auf andere Module – von Icinga Web2 und dem Director-Modul offensichtlich abgesehen. Wir planen, in einem späteren Artikel hier im Blog eine Musterkonfiguration vorzustellen.

Das Modul ist ab sofort als Open Source Lösung verfügbar

Das Azure Importer Modul ist unter MIT-Lizenz als Open Source Projekt auf Github verfügbar.
Die jeweiligen getesteten Fassungen stehen hier als Release hier zum Download bereit.
Das Importmodul für die Microsoft Azure Cloud befindet sich für aktuelle Projekte im Ausbau. Die bisher implementierten Ressourcentypen sind einsatzbereit.

Benötigen Sie Unterstützung beim Monitoring?

Wenn Sie Unterstützung oder Ergänzungen zu diesem Modul benötigen, sprechen Sie uns an. Bestandskunden der credativ GmbH können dies schnell und einfach im Rahmen eines bestehenden Service- und Supportvertrages beauftragen. Für andere Anliegen sprechen Sie bitte mit unserem Vertrieb. Auch unterstützen wir Sie gerne beim Aufbau, Betrieb oder der Erweiterung Ihrer Monitoringlösungen – nicht nur, aber gerne auch in der Cloud.
Kategorien: HowTos
Tags: Azure Icinga2 Monitoring

PD

über den Autor

Peter Dreuw

Senior Manager

zur Person

Peter Dreuw arbeitet seit 2016 für die credativ GmbH und ist seit 2017 Teamleiter. Seit 2021 ist er Teil des Management-Teams und mit der Übernahme durch die NetApp wurde seine neue Rolle "Senior Manager Open Source Professional Services". Er ist Linux-Nutzer der ersten Stunden und betreibt Linux-Systeme seit Kernel 0.97. Trotz umfangreicher Erfahrung im Operations-Feld ist er leidenschaftlicher Softwareentwickler und versteht sich auch mit hardwarenahen Systemen gut.

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