07 Februar 2025

Config Management Camp 2025 - Gent

CfgMgmtCamp 2025 – Einblicke aus Gent

In der ersten Februarwoche hatten zwei Kollegen der credativ die Gelegenheit, das Config Management Camp in der belgischen Stadt Gent zu besuchen – eine spannende Konferenz rund um Konfigurationsmanagement, Infrastrukturautomatisierung und DevOps. Zwei Tage lang tauschten sich Experten aus der IT-Community auf dem Campus der HoGent über Best Practices, neue Tools und zukunftsweisende Strategien aus.

Das CfgMgmtCamp bringt jedes Jahr Entwickler, Anwender und IT-Verantwortliche zusammen, um aktuelle Trends und Innovationen im Bereich Configuration Management zu diskutieren. Der Fokus liegt dabei auf Open-Source-Technologien und der praktischen Anwendung moderner Automatisierungslösungen.  

Zwei Vorträge, die uns besonders inspiriert haben

Konfigurieren mit Pkl

„Pkl-ing your config makes it last longer“

Ein interessanter Vortrag stellte die Pkl-Sprache („a configuration as code language“) vor, die im letzten Jahr eingeführt wurde. Der Referent erläuterte die neuesten Entwicklungen und Anwendungen dieser Sprache im Bereich des Konfigurationsmanagements. Pkl zielt darauf ab, die Effizienz und Lesbarkeit von Konfigurationsskripten zu verbessern, indem es eine deklarative Syntax und erweiterte Modularitätsfunktionen bietet.

Wesentliche Erkenntnisse

Verbesserte Syntax: Pkl bietet eine klare und prägnante Syntax im Vergleich zu traditionellen Skriptsprachen, was das fehlerfreie Arbeiten mit Konfigurationen und deren Wartbarkeit erleichtert.

Modularität: Durch die Unterstützung von Modulen können wiederverwendbare Konfigurationsbausteine erstellt werden, die die Konsistenz und Effizienz erhöhen.

Integration: Pkl lässt sich nahtlos in bestehende Infrastruktur-Stacks integrieren und unterstützt gängige Tools und Plattformen.

Der Vortrag hob hervor, wie Pkl komplexe Konfigurationsaufgaben vereinfachen kann, indem es mit unterstützenden Plugins für gängige Editoren sowie einer übersichtlichen Syntax das Erstellen und Bearbeiten von Dateien unterstützt und für weniger Fehler sorgt. Ebenfalls ermöglicht es ein Exportieren der Config in gängigen Formaten (yaml, toml, json, xml, …).

Container mit Podman und systemd

Ein weiteres Highlight war der Vortrag über die Integration von Containern in systemd mittels Podman und Quadlet. Der Referent präsentierte, wie Quadlet, ein mittlerweile in Podman integriertes Feature, die Verwaltung von Containern als systemd-Dienste erleichtert. Quadlet fungiert als systemd-Generator, der vereinfachte Podman-Konfigurationsdateien in systemd-Units umwandelt. Dies vereinfacht die Steuerung und Verwaltung von Containern. Weiterhin ging er auf die Kombination mit SELinux ein und beschrieb die Vorteile dieser weiteren Sicherheitsebene. 

Wesentliche Erkenntnisse

Automatisierte Container-Verwaltung: Durch die Nutzung von Quadlet können Container automatisch mittels systemd gestartet, gestoppt und neugestartet werden, was die Zuverlässigkeit und Effizienz erhöht.

Einfache Konfiguration: Quadlet ermöglicht die Definition von Containern, Volumes und Netzwerken über einfache Konfigurationsdateien, die dann von systemd verwaltet werden. Es ist ebenfalls möglich auf ein YAML-Manifest (Kubernetes) zu verweisen und die Konfiguration aus diesem zu verwenden. Dies ermöglicht beispielsweise die einfache Gestaltung einer Testumgebung.

SELinux: Als weitere Sicherheitsebene wurde die Nutzung von SELinux empfohlen. Dies sollte genutzt werden um sicherzustellen, dass der Zugriff auf eingebundene Volumes auch nur von den entsprechenden Containern aus möglich ist.

Der Vortrag demonstrierte, wie man mit Quadlet und Podman eine Anwendung mit mehreren interagierenden Containern auf einem einzelnen Server ohne die Komplexität von Kubernetes bereitstellen kann. Er unterstrich die Vorteile der Kombination von Podman und Quadlet für die Container-Orchestrierung auf einem SingleNode-System und in Entwicklungsumgebungen, wo der Einsatz von Kubernetes überdimensioniert wäre. 

Fazit

Das CfgMgmtCamp in Gent hat uns nicht nur wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen im Bereich Configuration Management gegeben, sondern auch viele praktische Impulse für unsere tägliche Arbeit geliefert. Die beleuchteten Themen und Tools werden in Zukunft sicherlich eine zentrale Rolle spielen, wenn es darum geht, IT-Systeme mittels Config Management effizienter und sicherer zu gestalten.

Neben der Konferenz war es eine Freude, die Abende in Gent ausklingen zu lassen. Die Stadt beeindruckt mit ihrer wunderschönen historischen Altstadt, malerischen Gassen und einer einzigartigen Mischung aus mittelalterlicher Architektur und lebendiger Atmosphäre. Ob ein Spaziergang entlang der zahlreichen Kanäle, ein Besuch der imposanten Burg Gravensteen oder ein gemütlicher Abend in einem der zahlreichen Cafés – Gent bietet die perfekte Kulisse, um nach einem intensiven Konferenztag zu entspannen.

Da die Konferenz am südlichen Campus der HoGent stattfindet und damit nicht in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum von Gent, bleibt immer die Frage, in welchem Ortsteil der Stadt die Unterkunft für die Zeit der Konferenztage bestenfalls liegen sollte. Ein Hotel in der Nähe des Campus, etwa am südlichen Bahnhof Sint-Pieters, bietet den Vorteil, dass innerhalb eines Spaziergangs von nur rund zehn Minuten die Konferenz erreicht werden kann. Für die Abendgestaltung nach den Konferenztagen gibt es hier aber nur eine überschaubare Anzahl an Möglichkeiten. Eine Unterkunft im Zentrum hingegen bietet ein lebendiges Nachtleben direkt vor der Haustür. Um zur Konferenz zu gelangen steht dann jedoch eine etwa 15-minütige Fahrt mit der Straßenbahn, sowie einigen weiteren Minuten Fußweg an.

Wir freuen uns schon auf das nächste CfgMgmtCamp und darauf, einige der gewonnenen Erkenntnisse in unseren Projekten umzusetzen!

Kategorien: Aktuelles credativ® Inside Events

KN

über den Autor

Kevin Nowara


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